Wie verhalte ich mich gegenüber einem Menschen mit Angstzuständen?

Als erstes sollte ein Nicht–Betroffener akzeptieren, dass es sich hierbei um eine Krankheit handelt. Der Panikpatient simuliert nicht, ist auch nicht auf der Suche nach Aufmerksamkeit oder Anerkennung. Panik ist genauso ein medizinisches Problem, wie die viel bekannteren Depressionen oder auch körperliche Erkrankungen, wie Multiple Sklerose oder Diabetes.

 

Es erleichtert einem Panikbetroffenen das Leben, wenn er nicht einfach ignoriert wird, sondern Menschen findet, die ihm zur Seite stehen, mit ihm reden, auf ihn zugehen. Die meisten Betroffenen sind gerne bereit zu schildern, was es mit den Ängsten auf sich hat und wie sie behandelt werden möchten.

 

Dem Betroffenen hilft es zumeist schon, wenn er merkt, dass andere ihn nicht ausgrenzen. Wenn sie bereit sind, auf ihn einzugehen und ihn so anzunehmen, wie er ist.

 

Viele Nicht–Betroffene können nicht verstehen, was in einem Panikbetroffenen vor sich geht, da man Panik weder sehen noch hören kann. Doch Panik ist real, auch wenn man sie nicht anfassen kann. Es ist wichtig, dass der Betroffene das Gefühl hat, ernst genommen zu werden.

Was kann ich tun, wenn ich bemerke, dass jemand einen Panikanfall bekommt?

Bewahren Sie die Ruhe! Geraten Sie nicht selbst in Panik! Sprechen Sie mit dem Betroffenen. Fragen Sie ihn konkret, was er möchte. Manche lassen sich dadurch beruhigen, dass man mit ihnen spricht, egal um welches Thema es sich dabei handelt. Wichtig ist die Ablenkung. Andere beruhigt es, wenn man sie in ein Auto setzt und mit ihnen durch die Gegend fährt.

 

Manche möchten gerne in den Arm genommen oder dazu angeleitet werden, auf den richtigen Atem zu achten. Weiter gibt es Panikbetroffene, die sich dadurch helfen können, dass sie kaltes Wasser trinken. Andere wiederum ertragen keine Nähe während einer Panikattacke.

 

Ein Betroffener wird nicht herzhaft Lachen können und gleichzeitig Panik empfinden. Meist sind die sehr positiven Empfindungen in diesem Moment stärker als die Panik.

 

Jeder Betroffene reagiert anders. Achten Sie auf das, was der Patient selbst äussert. Versuchen Sie nicht, ihm etwas aufzudrängen, was Sie selbst für sinnvoll erachten. Druck und Zwang können kontraproduktiv wirken.

 

Meist weiss der Betroffene selbst ziemlich genau, was ihm hilft und was nicht. Das wichtigste ist jedoch, nehmen Sie ihn ernst! Tun Sie seine Probleme nie mit einem Schulterzucken ab oder sagen ihm, er solle sich nicht so anstellen. Das hilft mit Sicherheit nicht!